Am
7. September 1940 erfolgte der erste deutsche Luftangriff auf London, doch
gab es im Vorfeld bereits 7 britische Luftangriffe auf Berlin. Noch bevor
Goebbels den Ausdruck ДcoventryrenУ als Synonym fьr Bombardements
erfand, feierte der britische Propaganda-Chef Duff Cooper das Bombardieren
deutscher Stдdte als ДPulverisierenУ. Wдhrend des ganzen Krieges
starben durch Luftangriffe in England rund 40.000 Menschen, wдhrend es in
Deutschland mindestens 700.000 waren. 8. Juli 1940 erklдrte Churchill: ДDie Hungerblockade ist unwirksam geworden, aber es gibt etwas, was den Gegner zurьcktreiben und niederzuwerfen vermag: das ist ein alles vernichtender und alles ausrottender Luftkrieg mit ganz schweren Bombern von England aus gegen das Nazi-Heimatland. Wir mьssen den Feind mit diesem Mittel niederschlagen. Ein anderes Mittel sehe ich nichtУ. Hitler, Adolf, Fьhrer und Reichskanzler des Dritten Reiches (1889-1945): "Wir haben beim Luftangriff auf Paris uns auf die umliegenden Flugplдtze beschrдnkt, um die alte Kulturstadt zu schonen... und es hдtte mir weh getan, eine Stadt wie Laon mit ihrer Kathedrale angreifen zu mьssen." Gesagt zw. 17.-18. 10. 1941. Zit. in: Monologe im Fьhrerhauptquartier 1941-1944, Hg. Werner Jochmann, S. 93.
Dr. Harry O'Flanagan, Teilnehmer an der Einsatzbesprechung britischer Piloten vor der Bombardierung Dresdens (Quelle: Kurowski, Franz, ДBomben ьber DresdenУ, Wien 2001, S. 125 f.): ДKeiner unserer Piloten hatte an diesem Nachmittag vor der Einsatzbesprechung auch nur die leiseste Ahnung, daя das Ziel Dresden sein sollte. Der Nachrichtenoffizier erцffnete seine Befehlsausgabe mit den Worten, die vielen Soldaten als barbarisch erschienen: "Sie sind in die Air Force eingetreten, um Deutsche zu tцten, und genau das werden Sie heute Nacht tun!" Er fuhr dann mit der Erklдrung fort, daя durch den Zusammenbruch der Ostfront Flьchtlinge auf der Suche nach Schutz vor der Winterkдlte nach Westen strцmten. Dresden sei die einzige Stadt mit unbeschдdigten Hдusern, welche die Menschenmassen aufnehmen konnte, und es war zu erwarten, daя sie bis obenhin voll war. Der Nachrichtenoffizier weiter. "In dieser Nacht hat das Unternehmen nur einen Zweck - die Stadt und ihre Bevцlkerung zu vernichten!" Es gab keine von den sonst ьblichen Beschцnigungen, das Ziel sei das Rьstungszentrum.У
Am
12. Februar 1945 konnte man noch im "Manchester Guardian" lesen:
"Dresden,
mit dem Charme seiner Straяen und der Anmut seiner Bauwerke, gehцrt
Europa ... Wir hoffen, das Schlimmste mцge ihm erspart bleiben."
Einer
der Flieger notierte in seinem Tagebuch: ДDer
phantastische Schein aus 320 Kilometer Entfernung wurde immer heller.
Selbst in einer Hцhe von 8.700 Metern konnten wir bei dem gespenstischen
Licht der Flamme Einzelheiten erkennen, die wir nie zuvor gesehen hatten;
zum erstenmal seit vielen Einsдtzen fьhlte ich Mitleid mit der
Bevцlkerung dort unten.У ДNie
habe ich geglaubt, daя der Tod in so verschiedener Form an den Menschen
herantreten kannУ,
sagte der Leiter der Abteilung Tote der Vermiяten-Nachweis-Zentrale in
Dresden, Hanns Voigt, Дnie habe ich fьr
mцglich gehalten, daя Tote in so vielen Gestalten den Grдbern
ьbergeben werden kцnnen: Verbrannte, Verkohlte, Zerstьckelte, Teile von
ihnen, als unkenntliche Masse, scheinbar niedlich schlafend,
schmerzverzerrt; vцllig verkrampft, bekleidet, nackt, in Lumpen gehьllt
und als ein kьmmerliches Hдufchen Asche, darunter Reste verkohlter
Knochen. Und ьber allem der beizende Rauch und der unertrдgliche
Verwesungsgeruch.У Der
britische Luftmarshall Sir Robert Saundby, der den Angriff auf Dresden
fьhrte, sagte nach der Bluttat: ДDaя die
Bombardierung Dresdens eine erschьtternde Tragцdie war, kann niemand
leugnen. Daя sie militдrisch wirklich notwendig gewesen ist, werden nur
noch wenige glauben.У
Auszug des Berichters des ehemaligen Chefs des Stabes einer Einheit der Deutschen Wehrmacht, des spдteren Oberstleutnants a. D. der Bundeswehr Matthes: ДIch erlebte alle Bombenangriffe glьcklicherweise am Rande des Zerstцrungsgebietes. Schon am 14. Februar 1945 muяte ich einen Sonderstab ... zusammenstellen, der gemeinsam mit der Stadtverwaltung ... vorrangig die Bergung der Toten zu bewekstelligen hatte ... Es waren 35000 voll identifizierte Opfer mit Namensangabe. 50000 Opfer waren teilidentifiziert (Eheringe mit eingravierten Initialen oder andere Erkennungszeichen). Auch verbrannt und gesondert beigesetzt. 168 000 Opfer, an denen es nichts mehr zu identifizieren gab.У
Arthur Harris bekannte in УBomber CommandФ, London 1948: "Dresden? Einen solchen Ort gibt es nicht mehr.У - "Ich wьrde nicht zцgern, das Gleiche noch einmal zu tun. Ich habe keine Geduld mit Leuten, die Mitleid mit den ,armen DeutschenТ empfinden." Ц ДEs muя mit Nachdruck gesagt werden, daя, von Essen abgesehen, wir niemals ein besonderes Industriewerk als Ziel gewдhlt haben. Die Zerstцrung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprдmie. Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstдdte.У
Aus einem Dokumentarbericht des Unterstaatssekretдrs im britischen Luftministerium, J .M. Spaight, abgedruckt bei: Hans Rumpf: "Luftkrieg ьber Deutschland". In: Picht, W. u.a. Bilanz des Zweiten Weltkrieges: Erkenntnisse und Verpflichtungen fьr die Zukunft. Oldenburg/Hamburg 1953: ДWir begannen Deutschlands Stдdte zu bombardieren, ehe dies die Deutschen in England taten. Das ist eine historische Tatsache, die auch цffentlich zugegeben ist. Doch weil wir im Zweifel waren ьber die psychologische Wirkung der Verdrehung der Wahrheit, daя wir es waren, die die strategische Luftoffensive startete, sind wir davor zurьckgeschreckt, diesen Entschluя vom Mai 1940 der ÷ffentlichkeit, die ein Recht darauf gehabt hдtte, bekannt zu geben. Das hat sich nachtrдglich als schwerer Fehler erwiesen, denn es war ein wahrhaft groяer, ein heroischer Entschluя, дhnlich dem der russischen Politik der verbrannten Erde.У
Ulrike Meinhof in schreibt in "konkret": "In Dresden ist der Anti-Hitler-Krieg zu dem entartet, was man zu bekдmpfen vorgab und wohl auch bekдmpft hatte: Zu Barbarei und Unmenschlichkeit, fьr die es keine Rechtfertigung gibt. Wenn es eines Beweises bedьrfte, daя es den gerechten Krieg nicht gibt - Dresden wдre der Beweis."
Professor
Freeman Dyson, Physiker im Operational Research Zentrum des Bomber
Command, schrieb 1984: "Ich habe mich
krank gefьhlt von dem, was ich wusste. Ich habe mich viele Male dazu
entschlossen, auf die Straяe zu rennen, um dem britischen Volk zu sagen,
welche Dummheiten in seinem Namen begangen wurden. Aber ich hatte nicht
den Mut dazu. Ich saя bis zum Ende im Bьro und kalkulierte, wie man auf
die wirtschaftlichste Weise 100.000 Leute ermordete."
Im September 1988 fand in Freiburg eine Tagung international renomierter Historiker zum Thema ДLuftkriegfьhrung im 2. WeltkriegУ statt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Autor Professor Gьnther Gillessen) schrieb dazu u.a. unter der №berschrift ДBomben auf die StдdteУ: ДMerkwьrdig bleibt, daя die deutsche Wehrmacht hier an traditionellen Maximen gemдяigter Kriegfьhrung bis zuletzt festhielt, wдhrend die beiden westlichen Demokratien nicht vor der rьcksichtslosen Art des revolutionдren, radikalen Luftkriegs zurьckschreckten. ... Doch ist nicht zu bestreiten, daя die Grundsдtze des allgemeinen Kriegsvцlkerrechts den totalen strategischen Bombenkrieg verboten... Die Historiker empfanden den unterschiedslosen Bomberkrieg als Verirrung, aber doch nicht nur als die eines einzelnen Luftmarschalls, Sir Arthur Harris, oder des Bomber Command. Die Verantwortung treffe den gesamten britischen Luftwaffenstab, vor allem aber die politischen Fьhrungen, besonders Churchill und Roosevelt samt der Mehrheit ihrer Vцlker.У
Der
britische Zeitgeschichtler David Irving zitierte am 13. Februar 1990
anlдяlich eines Vortrags zum 45. Jahrestag der Vernichtung von Dresden
im Dresdner Kulturpalast den Kriegsverbrecher Churchill: ДIch
mцchte keine Vorschlдge haben, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland
von Dresden zerstцren kцnnen, ich mцchte Vorschlдge haben, wie wir
600.000 Flьchtlinge aus Breslau in Dresden braten kцnnen.У Die
Welt schrieb am 3.3.1995 auf Seite 8 unter der №berschrift ДAls
die Stдdte zu Krematorien wurdenУ u.a.
folgendes: ДAm Dresdner Altmarkt fanden sie
in ausgegrabenen Kellern drei Meter unter Straяenniveau
Verfдrbungen des Sandsteins von weiяbeige nach rot. Partienweise
ist der Stein ВverglastТ...У Der
Berliner Archдologe Uwe Mьller: ДWir
kцnnen daraus erkennen, daя Temperaturen von 1300 bis 1400 Grad und
Sauerstoffmangel geherrscht haben... daя oberirdisch sogar noch weit
hцhere Temperaturen von bis zu 1600 Grad geherrscht haben... daя von den
Menschen nur Asche ьbrig bleibt.У Welt
am Sonntag schrieb in ihrer Ausgabe vom 5. Februar 1995 auf Seite 23: ДDie
Vernichtung Dresdens war ein Ergebnis blinden Hasses!У
Pat
Buchanan, Republikanischer Bewerber fьr das Amt des US Prдsidenten,
schluяfolgert: "Die
Welt weiя alles, was die Deutschen getan haben, aber sie weiя nichts
ьber das, was den Deutschen angetan worden ist."
Vuk
Draskovic, ehemaliger Vizepremier Jogoslawiens konstatiert: "Die
NATO hat unserem Land in 35 Tagen mehr Unglьck gebracht als Hitlers Armee
in vierjдhriger Okkupation...Wir erinnern uns an einige deutsche
Generдle und an den deutschen Feind, und wir begreifen, daя ein
wьrdiger Feind immer ein halber Freund ist. Die Zahl der Opfer im Kampf
gegen Hitler war natьrlich grцяer als heute. Aber diese Serben fielen
ehrenhaft, wir sahen dem Gegner in die Augen. Der jetzige Feind ist
verlogen, erbдrmlich und feige und im Vergleich zum deutschen
Generalfeldmarschall Mackensen von 1915 ein elender Wicht. Mackensen lieя
sofort nach der Einnahme Belgrads ein Denkmal errichten mit der Inschrift:
Dem groяen serbischen Feind. Wer sind diese Feiglinge jetzt, die ein Land
vom Himmel aus zerstцren, ein Volk der kollektiven Rache unterziehen und
es vernichten wollen?"
Norman
Stone, britischer Historiker. In: ДWelt am SonntagУ, 23. August 1998: Д...immer
wieder zeigte es sich im 2.Weltkrieg, daя der britische und der
amerikanische Frontsoldat nicht zu solchen Erfahrungen bereit war wie der
deutsche oder russische. ...Es mag sein, daя die Briten und die
Amerikaner ihren Mдnnern nicht zuviel zumuten mochten, aber eines konnten
sie: Bombardieren. Ein Drittel der gesamten britischen Kriegsanstrengungen
floя in die Bomben-Offensive gegen Deutschland. Schon damals war dieser
Bombenkrieg hцchst umstritten. Insbesondere die Briten schienen sich
darauf zu konzentrieren, Frauen und Kinder aus der Luft zu tцten, anstatt
Mann gegen Mann im Feld zu kдmpfen.У
Spiegel special: "Als Feuer vom Himmel fiel". 2003, S. 65: "Die britischen Politiker wuяten sehr genau, daя sie mit den Flдchenbombardements das Kriegsvцlkerrecht brachen. Als im Oktober 1942 Luftwaffen-Stabschef Charles Portal einen Plan ablieferte, nach dem in den nдchsten zwei Jahren bis zu einer Million Deutsche durch Bomben umgebracht und 25 Millionen obdachlos gemacht werden sollten, wies ihn ein Beamter des Luftfahrtministeriums zurecht: "Es ist unnцtig und unerwьnscht, in irgendeinem Dokument ьber unsere Bombenstrategie diesen Aspekt zu betonen, der im Widerspruch zum internationalen Recht steht."
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