Offener Brief an Dresdens Oberbьrgermeister.

 

Hannelore Schmid

88250 Weingarten

 

 

Herrn

Oberbьrgermeister

Ingolf Roяberg (FDP)

 

Dresden

 

O f f e n e r  B r i e f

 

 

 

19.Februar 2004

 

Trauermarsch der "Jungen Landsmannschaft Ostpreuяen"

sowie Vertreter verschiedener patriotischer Parteien

 

 

 

Guten Tag, Herr Oberbьrgermeister Roяberg,

 

ich war am 13. Februar 2004 in Dresden um meiner im damaligen Bombenterror ermordeten Verwandten zu gedenken und schloя mich dem o.g. groяen und wьrdevollen Trauermarsch an. Mit Bestьrzung und Entsetzen muяte ich feststellen, daя es gegen unseren Trauermarsch eine Demonstration gab, organisiert vom Bьndnis "Dresden gegen Rechts". Mit dabei waren der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Bьndnis 90/Die Grьnen. Diese vaterlandslosen Gesellen haben dagegen demonstriert, daя deutsche Patrioten der mindestens 253 000 Menschen gedachten, die am 13./14./15. Februar 1945, als der Krieg schon lдngst verloren war, bei einem der scheuяlichsten und grauenvollsten Kriegsverbrechen ums Leben kamen. Diese Demonstration war pietдtlos und widerlich und sie erfьllte den Strafbestand der Beleidigung von Verstorbenen.

 

Es ist zutiefst deprimierend und beschдmend, daя deutsche Politiker und die deutschen Medien, diesen Teil unserer Geschichte nicht nur durch die Brille der Sieger betrachten, sondern auch noch im Falle Dresden, beflissen und kriecherisch die Sieger fьr dieses Kriegsverbrechen entlasten wollen.

 

Der Gipfel der widerlichen Verwerflichkeit aber waren mitgefьhrte Plakate mit Texten wie: "Deutsche Tдter sind keine Opfer" oder "bitte liebe Englдnder kommt doch wieder und werft Bomben auf Dresden!"

 

Der letztere schдndliche und unmenschliche Text, der zur erneuten Bombardierung von Dresden auffordert, muя von Psychopathen stammen, die man lebenslang in eine geschlossene Anstalt sperren sollte, bei harter Arbeit. Augenzeugen berichteten, daя dieser Text tagelang vorher im Internet verbreitet wurde. Haben Sie, Herr Oberbьrgermeister Roяberg diesen entsetzlichen und empцrenden Text nicht gelesen und haben Ihre Mitarbeiter Sie nicht davon informiert ? Sie wдren sogar verpflichtet gewesen den Text zu lцschen, wegen Volksverhetzung!

 

Sie kennen doch die Verantwortlichen vom Bьndnis Dresden gegen Rechts!!! Gemдя dpa-Meldung vom 15. Februar 2004, haben Sie sich dieser antideutschen Haяdemonstration angeschlossen und sind mitmarschiert!

 

Sie mьssen sich ernstlich fragen lassen Herr Oberbьrgermeister Roяberg, ob Sie mit dieser Einstellung fьr Dresden der richtige Oberbьrgermeister sind. Den anderen Teilnehmern, darunter viele irregeleitete und aufgehetzte Jugendliche, empfehle ich aus Deutschland auszuwandern, je eher desto besser.

 

Dazu ein paar geschichtliche Tatsachen, die Ihnen und den Teilnehmern dieser widerwдrtigen Demonstration vermutlich unbekannt sind:

 

"Butcher - Harris" (Harris der Schlдchter), so nennt man ihn in seinem eigenen Land, hat damals den verbrecherischen Luftangriff auf Dresden - im Auftrag von Winston Churchill - befohlen. In der Hцllenglut des barbarischen Flдchenbombardements mit Spreng- und Brandbomben sowie Phosphorkanistern, verbrannten, erstickten und verglьhten damals viele Zehntausende Frauen, Kinder, Greise, Kranke und Verwundete. Daя Dresden auch eine Lazarettstadt war, hat die britischen Bomberbesatzungen nicht im mindesten gestцrt.

 

Augenzeugen berichten, daя englische Jagdflieger am Morgen nach dem Inferno, Menschen die sich an die Ufer der Elbe geflьchtet hatten, im Tiefflug angegriffen und wie Karnikel abgeschossen haben.

 

Bomber-Harris wurde von Kцnigin Elisabeth geadelt und durfte sich fortan Sir Arthur Harris nennen. Sogar ein Denkmal wurde ihm gesetzt.

 

Warum verschweigen die deutschen Politiker und die deutschen Medien die 253 000 Toten von Dresden? Diese Zahl hat die Dresdner Stadtverwaltung im Jahre 1992 bekanntgegeben. Sie setzt sich aus folgenden drei Gruppen zusammen. 35 000 voll identifizierte Opfer 50 000 nicht identifizierte, bei denen aber Eheringe, Metallschmuck und дhnliches gefunden wurden, was spдter zur Identifizierung wьrde dienen kцnnen und 168 000 Bombenopfer, bei denen es nichts mehr zu identifizieren gab. Die hier genannte Aufteilung und die Gesamtzahl von 253 000 Toten, wurde am 30. April 1945 vom Dresdner Polizei-Oberst Grosse an das Fьhrerhauptquartier in Berlin gemeldet, nach wochenlangen Such- und Aufrдumungsarbeiten.

 

Nach Schдtzungen der Dresdner Polizei, lagen Ende April 1945 noch weitere 100 000 Tote unter den Trьmmern. Mehrere Jahre nach dem Krieg, als ganze Straяenzьge enttrьmmert wurden, fanden die Hilfskrдfte immer wieder groяe Kellerrдume voll mit Bombenopfern, erstickt wegen Sauerstoffmangel. Damit erhцht sich die Zahl der Toten in Dresden auf ungefдhr 350 000!

 

Dresden wurde zum Menetekel einer grenzenlosen Rache, eines bedingungslosen Hasses auf alles was deutsch war. Dresden wurde zum vorweggenommenen Hiroshima. Fьr Dresden gibt es keine Entschuldigung.

 

Im Bezug auf Dresden blieben die Sieger ebenso stumm wie die inzwischen umerzogenen Besiegten.

 

Letztere versuchen allerdings heute noch nach 59 Jahren, dieses ungeheuerliche Kriegsverbrechen der Sieger zu bemдnteln und die Zahl der Toten von Dresden deutlich zu vermindern und das ist das Widerwдrtigste an dieser einmaligen Tragцdie.

 

"Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens" (Gerhard Hauptmann, Agnetendorf, 29. Mдrz 1945).

 

Mit dem Ausdruck tiefster Enttдuschung und Verдrgerung

 

 

 

Hannelore Schmid

 

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